Eine kontrastreiche Vielfalt aus Hightech-Industrie, Naturschutzgebieten, urbanen Städten und ländlich geprägten Gemeinden zeigt, dass der Landkreis Böblingen mehr ist als ein wirtschaftlich dynamischer Industriekreis: Er steht für abwechslungsreiche Landschaftsbilder wie den Glemswald, den Schönbuch und die Gäulandschaften sowie für einen vielfältigen Kultur- und Lebensraum mit besonderen Orten und Plätzen. Weil der Stadt als Geburtsstadt Keplers, einem der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit, dient als gutes Beispiel hierfür.

Als leistungsstarker und produktiver Standort von Forschungs- und Entwicklungszentren mehrerer weltbekannter Firmen und innovationsstarker Branchen einer exportorientierten Wirtschaft ist der Landkreis Böblingen bekannt. Die Wirtschaftsstruktur in der Region zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung aus kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen sowie gut ausgebildeten Spezialisten der Bereiche Forschung, Entwicklung, Produktion und Dienstleistungen aus. Der industrielle Hochtechnologiesektor hat eine hohe Zahl an Patentanmeldungen aus Wirtschaft und Wissenschaft zur Folge. Die im Landkreis vorhandene sehr gute Verkehrsanbindung und ihr zugrundeliegende Strukturdaten bekräftigen den Status der Region Böblingen als einen der wirtschaftsstärksten Standorte in Deutschland.

Um die Innovationskraft der Unternehmen und damit den Standortvorteil beizubehalten, sind eine breit angelegte Bildungslandschaft und gut ausgebildete Fachkräfte von großer Bedeutung für die Zukunftssicherung. Der Landkreis Böblingen ist Träger des beruflichen Schulwesens mit sechs Beruflichen Schulen verschiedener Ausrichtungen, einer Fachschule für Landwirtschaft, sieben sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und sechs Schulkindergärten. Seit 2015 beteiligt sich der Landkreis Böblingen am baden-württembergischen Landesprogramm „Bildungsregionen“ und das neu gegründete Bildungsbüro übernahm die Programmführung. Die Arbeit des Bildungsbüros findet auf planerischer Ebene statt.

Der Landkreis Böblingen beteiligt sich seit dem Schuljahr 2020/21 am Modellvorhaben der „Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg“ mit der Einrichtung von AVdual an zunächst einer Beruflichen Schule und der Etablierung des Regionalen Übergangsmanagements (RÜM) im Bildungsbüro. Ab dem Schuljahr 2021/22 wird AVdual an vier weiteren Standorten für geplante 200 Jugendliche mit Förderbedarf eingerichtet. Mit dem Schuljahr 2022/23 erfolgt die Einrichtung an der sechsten Beruflichen Schule; ab diesem Zeitpunkt wird der neue Bildungsgang flächendeckend im Landkreis Böblingen eingeführt sein. Mit dem Ziel, die duale Ausbildung zu stärken, entspricht dieses Programm der langjährigen Politik des Landkreises Böblingen sowie dem Grundsatz, alle verfügbaren Potentiale zu nutzen und dem Fachkräftemangel ein wirksames Instrument entgegen zu setzen.